Vom strengen Lehrer zum ausgewogenen Mentor

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Vom strengen Lehrer zum ausgewogenen Mentor

Wenn ich auf meinen Lebensweg zurückblicke, erkenne ich, wie sehr ich mich im Laufe der Zeit verändert habe. In den über fünf Jahrzehnten meiner Karriere als Professor habe ich eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht.

Als ich meine Lehrtätigkeit begann, betrachtete ich Strenge und Disziplin als Grundpfeiler der Bildung. Unter den Studenten kursierte der Spitzname "Tigerprofessor" für mich. Mein entschiedener und strenger Charakter muss für die Studenten einschüchternd gewesen sein. Damals war ich fest davon überzeugt, dass diese Haltung dem Wachstum der Studenten zugutekommen würde.

Doch mit den Jahren und zunehmender Erfahrung gewann ich eine wichtige Erkenntnis: Das wahre Wesen eines Lehrers liegt nicht allein in der Strenge. Ich erkannte, dass es notwendig ist, die vielfältigen Persönlichkeiten und Situationen der Studenten zu verstehen und mit einer ausgewogenen Haltung mal sanft, mal entschieden zu reagieren.

Diese Einsicht veränderte mich. In der zweiten Hälfte meiner Lehrtätigkeit bemühte ich mich, ein flexiblerer und verständnisvollerer Pädagoge zu werden. Die Studenten müssen diese Veränderung gespürt haben. Als ich sah, wie Studenten, die mich anfangs fürchteten, allmählich entspannter auf mich zukamen, konnte ich meine innere Veränderung selbst wahrnehmen.

Man sollte keine Angst vor Veränderungen haben. Wir sind Wesen, die sich ständig weiterentwickeln und wachsen können. Die anfängliche Strenge war nicht unbedingt schlecht, aber darüber hinaus eine breitere Perspektive zu gewinnen, war wohl meine größte persönliche Entwicklung.

Ich hoffe, dass man sich an mich als ausgewogenen Pädagogen erinnert, bei dem sich die frühere Strenge und die spätere Sanftmut harmonisch ergänzen. Ich wünsche mir, dass diese Reise der Veränderung nicht nur mein Leben bereichert, sondern auch einen positiven Einfluss auf das Leben vieler Studenten hatte.

Diese Erfahrungen beschränkten sich nicht nur auf den Bildungsbereich. In allen Lebensbereichen versuchte ich, diese Lehre anzuwenden. Auch in familiären Beziehungen und gesellschaftlichen Aktivitäten setzte sich der Prozess fort, eine Balance zwischen Strenge und Flexibilität zu finden.

Besonders bedeutsam war diese Veränderung auf meinem Weg als Theologe. Während ich mich anfangs auf eine strenge Interpretation von Dogmen und Traditionen konzentrierte, entwickelte ich im Laufe der Zeit eine Haltung, die verschiedene Perspektiven akzeptiert und einbezieht. Dies half mir, mein theologisches Denken zu erweitern und tiefere Einsichten zu gewinnen.

Letztendlich hat mich dieser Veränderungsprozess zu einem demütigeren und reiferen Menschen gemacht. Die Anerkennung der eigenen Unvollkommenheit und die Bereitschaft, ständig zu lernen und zu wachsen, wurden zu meinem größten Vermögen. Nun möchte ich die Weisheit, die ich durch diese Erfahrungen gewonnen habe, an die nächste Generation weitergeben: Fürchtet euch nicht vor Veränderungen, reflektiert ständig über euch selbst und wachst. Das ist die wahre Bedeutung des Weges, den ich gegangen bin, und den ich weiterhin gehen möchte.
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